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Samstag, 1. September 2012

B.´s Freundin

 Die Freunding von dem Fräulein Bürstner ist Fräulein Montag. Diese teilt Josef K. auf seine mehrmaligen Schreiben hin mit, dass Frau Bürstner kein Interesse mehr an ihm habe bzw. keine weitere Aussprache zwischen den beiden gewünscht sei. Paradoxerweise bat sie ihn im Brief genau um jene.



Das Kapitel hat stark biografische Züge, da auch zwischen Felice Bauer und Franz Kafka durch eine Freundin vermittelt wurde.
Im wahren Leben heißt die Freundin von Frau Bürstner Frau Montag, diese versucht zwischen Felice Bauer und Franz Kafka zu vermitteln, als diese Funkstille haben. Grete vermittelt, als im Oktober ein Konflikt zwischen beiden Liebenden aufkommt und Franz Kafka eine Affäre in der Schweiz hatte.

Josef K. Bemüht sich um eine Aussprache, er beobachtet, dass das Fräulein Montag zu B. Ins Zimmer zieht.

B.s Freundin zum Hören auf dem Bayrischen Rundfunk -->

Originaltext

B.’s Freundin

In der nächsten Zeit war es K. unmöglich mit Fräulein Bürstner auch nur einige wenige Worte zu sprechen. Er versuchte auf die verschiedenste Weise an sie heranzukommen, sie aber wußte es immer zu verhindern. Er kam gleich nach dem Bureau nachhause, blieb in seinem Zimmer ohne das Licht anzudrehn auf dem Kanapee sitzen und beschäftigte sich mit nichts anderem als das Vorzimmer zu beobachten. Gieng etwa das Dienstmädchen vorbei und schloß die Tür des scheinbar leeren Zimmers, so stand er nach einem Weilchen auf und öffnete sie wieder. Des Morgens stand er um eine Stunde früher auf als sonst, um vielleicht Fräulein Bürstner allein treffen zu können, wenn sie ins Bureau gieng. Aber keiner dieser Versuche gelang. Dann schrieb er ihr einen Brief sowohl ins Bureau als auch in die Wohnung, suchte darin nochmals sein Verhalten zu rechtfertigen, bot sich zu jeder Genugtuung an, versprach niemals die Grenzen zu überschreiten, die sie ihm setzen würde und bat nur ihm die Möglichkeit zu geben, einmal mit ihr zu sprechen, besonders da er auch bei Frau Grubach nichts veranlassen könne, solange er sich nicht vorher mit ihr beraten habe, schließlich teilte er ihr mit, daß er den nächsten Sonntag während des ganzen Tages in seinem Zimmer auf ein Zeichen von ihr warten werde, das ihm die Erfüllung seiner Bitte in Aussicht stelle oder das ihm wenigstens erklären solle, warum sie die Ritte nicht erfüllen könne, trotzdem er doch versprochen habe sich in allem ihr zu fügen. Die Briefe kamen nicht zurück, aber es erfolgte auch keine Antwort. Dagegen gab es Sonntag ein Zeichen, dessen Deutlichkeit genügend war. Gleich früh bemerkte K. durch das Schlüsselloch eine besondere Bewegung im Vorzimmer, die sich bald aufklärte. Eine Lehrerin des Französischen, sie war übrigens eine Deutsche und hieß Montag, ein schwaches blasses, ein wenig hinkendes Mädchen, das bisher ein eigenes Zimmer bewohnt hatte, übersiedelte in das Zimmer des Fräulein Bürstner. Stundenlang sah man sie durch das Vorzimmer schlürfen. Immer war noch ein Wäschestück, oder ein Deckchen oder ein Buch vergessen, das besonders geholt und in die neue Wohnung hinübergetragen werden mußte.
Als Frau Grubach K. das Frühstück brachte – sie überließ seitdem sie K. so erzürnt hatte, auch nicht die geringste Bedienung dem Dienstmädchen – konnte sich K. nicht zurückhalten, sie zum erstenmal seit fünf Tagen anzusprechen. "Warum ist denn heute ein solcher Lärm im Vorzimmer?" fragte er während er den Kaffee eingoß. "Könnte das nicht eingestellt werden? Muß gerade am Sonntag aufgeräumt werden?" Trotzdem K. nicht zu Frau Grubach aufsah, bemerkte er doch, daß sie wie erleichtert aufatmete. Selbst diese strengen Fragen K.’s faßte sie als Verzeihung oder als Beginn der Verzeihung auf. "Es wird nicht aufgeräumt, Herr K." sagte sie, "Fräulein Montag übersiedelt nur zu Fräulein Bürstner und schafft ihre Sachen hinüber. " Sie sagte nichts weiter, sondern wartete wie K. es aufnehmen und ob er ihr gestatten würde, weiter zu reden. K. stellte sie aber auf die Probe, rührte nachdenklich den Kaffee mit dem Löffel und schwieg. Dann sah er zu ihr auf und sagte: "Haben Sie schon Ihren frühernVerdacht wegen Fräulein Bürstner aufgegeben?" "Herr K.", rief Frau Grubach die nur auf diese Frage gewartet hatte und hielt K. ihre gefalteten Hände hin, "Sie haben eine gelegentliche Bemerkung letzthin so schwer genommen. Ich habe ja nicht im entferntesten daran gedacht, Sie oder irgendjemand zu kränken. Sie kennen mich doch schon lange genug Herr K., um davon überzeugt sein zu können. Sie wissen gar nicht wie ich die letzten Tage gelitten habe! Ich sollte meine Mieter verleumden! Und Sie Herr K. glaubten es! Und sagten ich solle Ihnen kündigen! Ihnen kündigen! " Der letzte Ausruf erstickte schon unter Tränen, sie hob die Schürze zum Gesicht und schluchzte laut.
"Weinen Sie doch nicht Frau Grubach", sagte K. und sah zum Fenster hinaus, er dachte nur an Fräulein Bürstner und daran daß sie ein fremdes Mädchen in ihr Zimmer aufgenommen hatte. "Weinen Sie doch nicht", sagte er nochmals als er sich ins Zimmer zurückwendete und Frau Grubach noch immer weinte. "Es war ja damals auch von mir nicht so schlimm gemeint. Wir haben eben einander gegenseitig mißverstanden. Das kann auch alten Freunden einmal geschehn. " Frau Grubach rückte die Schürze unter die Augen, um zu sehn, ob K. wirklich versöhnt sei. "Nun ja, es ist so", sagte K. und wagte nun, da nach dem Verhalten der Frau Grubach zu schließen, der Hauptmann nichts verraten hatte, noch hinzuzufügen: "Glauben Sie denn wirklich, daß ich mich wegen eines fremden Mädchens mit Ihnen verfeinden könnte. " "Das ist es ja eben Herr K. ", sagte Frau Grubach, es war ihr Unglück, daß sie sobald sie sich nur irgendwie freier fühlte gleich etwas Ungeschicktes sagte, "ich fragte mich immerfort: Warum nimmt sich Herr K. so sehr des Fräulein Bürstner an? Warum zankt er ihretwegen mit mir, trotzdem er weiß, daß mir jedes böse Wort von ihm den Schlaf nimmt Ich habe ja über das Fräulein nichts anderes gesagt als was ich mit eigenen Augen gesehen habe. " K. sagte dazu nichts, er hätte sie mit dem ersten Wort aus dem Zimmer jagen müssen und das wollte er nicht. Er begnügte sich damit den Kaffee zu trinken und Frau Grubach ihre Überflüssigkeit fühlen zu lassen. Draußen hörte man wieder den schleppenden Schritt des Fräulein Montag, welche das ganze Vorzimmer durchquerte. "Hören Sie es?" fragte K. und zeigte mit der Hand nach der Tür. "Ja", sagte Frau Grubach und seufzte, "ich wollte ihr helfen und auch vom Dienstmädchen helfen lassen, aber sie ist eigensinnig, sie will alles selbst übersiedeln. Ich wundere mich über Fräulein Bürstner. Mir ist es oft lästig, daß ich Fräulein Montag in Miete habe, Fräulein Bürstner aber nimmt sie sogar zu sich ins Zimmer. " "Das muß Sie gar nicht kümmern", sagte K. und zerdrückte die Zuckerreste in der Tasse. "Haben Sie denn dadurch einen Schaden?" "Nein", sagte Frau Grubach, "an und für sich ist es mir ganz willkommen, ich bekomme dadurch ein Zimmer frei und kann dort meinen Neffen den Hauptmann unterbringen. Ich fürchtete schon längst, daß er Sie in den letzten Tagen, während derer ich ihn nebenan im Wohnzimmer wohnen lassen mußte, gestört haben könnte. Er nimmt nicht viel Rücksicht. " "Was für Einfälle!" sagte K. und stand auf, "davon ist ja keine Rede. Sie scheinen mich wohl für überempfindlich zu halten, weil ich diese Wanderungen des Fräulein Montag – jetzt geht sie wieder zurück – nicht vertragen kann. " Frau Grubach kam sich recht machtlos vor. "Soll ich, Herr K., sagen, daß sie den restlichen Teil der Übersiedlung aufschieben soll? Wenn Sie wollen, tue ich es sofort." "Aber sie soll doch zu Fräulein Bürstner übersiedeln! " sagte K. "Ja", sagte Frau Grubach, sie verstand nicht ganz, was K. meinte. "Nun also", sagte K., "dann muß sie doch ihre Sachen hinübertragen. " Frau Grubach nickte nur. Diese stumme Hilflosigkeit, die äußerlich nicht anders aussah als Trotz reizte K. noch mehr. Er fieng an im Zimmer vom Fenster zur Tür auf- und abzugehn und nahm dadurch Frau Grubach die Möglichkeit sich zu entfernen, was sie sonst wahrscheinlich getan hätte.
Gerade war K. einmal wieder bis zur Tür gekommen, als es klopfte. Es war das Dienstmädchen, welches meldete, daß Fräulein Montag gern mit Herrn K. paar Worte sprechen möchte und daß sie ihn deshalb bitte ins Eßzimmer zu kommen, wo sie ihn erwarte. K. hörte das Dienstmädchen nachdenklich an, dann wandte er sich mit einem fast höhnischen Blick nach der erschrockenen Frau Grubach um. Dieser Blick schien zu sagen, daß K. diese Einladung des Fräulein Montag schon längst vorausgesehen habe und daß sie auch sehr gut mit der Quälerei zusammenpasse, die er diesen Sonntagvormittag von den Mietern der Frau Grubach erfahren mußte. Er schickte das Dienstmädchen zurück mit der Antwort daß er sofort komme, gieng dann zum Kleiderkasten, um den Rock zu wechseln und hatte als Antwort für Frau Grubach, welche leise über die lästige Person jammerte, nur die Bitte, sie möge das Frühstücksgeschirr schon forttragen. "Sie haben ja fast nichts angerührt", sagte Frau Grubach. "Ach tragen Sie es doch weg", rief K., es war ihm, als sei irgendwie allem Fräulein Montag beigemischt und mache es widerwärtig.
Als er durch das Vorzimmer gieng, sah er nach der geschlossenen Tür von Fräulein Bürstners Zimmer. Aber er war nicht dorthin eingeladen, sondern in das Eßzimmer, dessen Tür er aufriß ohne zu klopfen.
Es war ein sehr langes aber schmales einfenstriges Zimmer. Es war dort nur soviel Platz vorhanden, daß man in den Ecken an der Türseite zwei Schränke schief hatte aufstellen können, während der übrige Raum vollständig von dem langen Speisetisch eingenommen war, der in der Nähe der Tür begann und bis knapp zum großen Fenster reichte, welches dadurch fast unzugänglich geworden war. Der Tisch war bereits gedeckt undzwar für viele Personen, da am Sonntag fast alle Mieter hier zu Mittag aßen.
Als K. eintrat, kam Fräulein Montag vom Fenster her an der einen Seite des Tisches entlang K. entgegen. Sie grüßten einander stumm. Dann sagte Fräulein Montag, wie immer den Kopf ungewöhnlich aufgerichtet: "Ich weiß nicht, ob Sie mich kennen. " K. sah sie mit zusammengezogenen Augen an. "Gewiß", sagte er, "Sie wohnen doch schon längere Zeit bei Frau Grubach. " "Sie kümmern sich aber, wie ich glaube, nicht viel um die Pension", sagte Fräulein Montag. "Nein", sagte K. "Wollen Sie sich nicht setzen", sagte Fräulein Montag. Sie zogen beide schweigend zwei Sessel am äußersten Ende des Tisches hervor und setzten sich einander gegenüber. Aber Fräulein Montag stand gleich wieder auf, denn sie hatte ihr Handtäschchen auf dem Fensterbrett liegen gelassen und gieng es holen; sie schleifte durch das ganze Zimmer. Als sie, das Handtäschchen leicht schwenkend, wieder zurückkam, sagte sie: "Ich möchte nur im Auftrag meiner Freundin ein paar Worte mit Ihnen sprechen. Sie wollte selbst kommen, aber sie fühlt sich heute ein wenig unwohl. Sie möchten sie entschuldigen und mich statt ihrer anhören. Sie hätte Ihnen auch nichts anderes sagen können, als ich Ihnen sagen werde. Im Gegenteil, ich glaube, ich kann Ihnen sogar mehr sagen, da ich wohl verhältnismäßig unbeteiligt bin. Glauben Sie nicht auch?" "Was wäre denn zu sagen!" antwortete K., der dessen müde war, die Augen des Fräulein Montag fortwährend auf seine Lippen gerichtet zu sehn. Sie maßte sich dadurch eine Herrschaft schon darüber an, was er erst sagen wollte. "Fräulein Bürstner will mir offenbar die persönliche Aussprache um die ich sie gebeten habe, nicht bewilligen. " "Das ist es", sagte Fräulein Montag, "oder vielmehr so ist es gar nicht, Sie drücken es sonderbar scharf aus. Im allgemeinen werden doch Aussprachen weder bewilligt noch geschieht das Gegenteil. Aber es kann geschehn, daß man Aussprachen für unnötig hält und so ist es eben hier. Jetzt nach Ihrer Bemerkung kann ich ja offen reden. Sie haben meine Freundin schriftlich oder mündlich um eine Unterredung gebeten. Nun weiß aber meine Freundin, so muß ich wenigstens annehmen, was diese Unterredung betreffen soll, und ist deshalb aus Gründen die ich nicht kenne überzeugt, daß es niemandem Nutzen bringen würde, wenn die Unterredung wirklich zustandekäme. Im übrigen erzählte sie mir erst gestern und nur ganz flüchtig davon, sie sagte hiebei daß auch Ihnen jedenfalls nicht viel an der Unterredung liegen könne, denn Sie wären nur durch einen Zufall auf einen derartigen Gedanken gekommen, und würden selbst auch ohne besondere Erklärung wenn nicht schon jetzt so doch sehr bald die Sinnlosigkeit des Ganzen erkennen. Ich antwortete darauf, daß das richtig sein mag, daß ich es aber zur vollständigen Klarstellung doch für vorteilhaft halten würde, Ihnen eine ausdrückliche Antwort zukommen zu lassen. Ich bot mich an, diese Aufgabe zu übernehmen, nach einigem Zögern gab meine Freundin mir nach. Ich hoffe nun aber auch in Ihrem Sinne gehandelt zu haben, denn selbst die kleinste Unsicherheit in der geringfügigsten Sache ist doch immer quälend und wenn man sie, wie in diesem Falle leicht beseitigen kann, so soll es doch besser sofort geschehn." "Ich danke Ihnen", sagte K. sofort, stand langsam auf, sah Fräulein Montag an, dann über den Tisch hin, dann aus dem Fenster – das gegenüberliegende Haus stand in der Sonne – und gieng zur Tür. Fräulein Montag folgte ihm paar Schritte als vertraue sie ihm nicht ganz. Vor der Tür mußten aber beide zurückweichen, denn sie öffnete sich und der Hauptmann Lanz trat ein. K. sah ihn zum erstenmal aus der Nähe. Es war ein großer etwa vierzigjähriger Mann mit braungebranntem fleischigen Gesicht. Er machte eine leichte Verbeugung, die auch K. galt, gieng dann zu Fräulein Montag und küßte ihr ehrerbietig die Hand. Er war sehr gewandt in seinen Bewegungen. Seine Höflichkeit gegen Fräulein Montag stach auffallend von der Behandlung ab, die sie von K. erfahren hatte. Trotzdem schien Fräulein Montag K. nicht böse zu sein, denn sie wollte ihn sogar wie K. zu bemerken glaubte, dem Hauptmann vorstellen. Aber K. wollte nicht vorgestellt werden, er wäre nicht imstande gewesen, weder dem Hauptmann noch Fräulein Montag gegenüber irgendwie freundlich zu sein, der Handkuß hatte sie für ihn zu einer Gruppe verbunden, die ihn unter dem Anschein äußerster Harmlosigkeit und Uneigennützigkeit von Fräulein Bürstner abhalten wollte. K. glaubte jedoch nicht nur das zu erkennen, er erkannte auch daß Fräulein Montag ein gutes, allerdings zweischneidiges Mittel gewählt hatte. Sie übertrieb die Bedeutung der Beziehung zwischen Fräulein Bürstner und K., sie übertrieb vor allem die Bedeutung der erbetenen Aussprache und versuchte es gleichzeitig so zu wenden, als ob es K. sei, der alles übertreibe. Sie sollte sich täuschen, K. wollte nichts übertreiben, er wußte, daß Fräulein Bürstner ein kleines Schreibmaschinenfräulein war, das ihm nicht lange Widerstand leisten sollte. Hiebei zog er absichtlich gar nicht in Berechnung, was er von Frau Grubach über Fräulein Bürstner erfahren hatte. Das alles überlegte er, während er kaum grüßend das Zimmer verließ. Er wollte gleich in sein Zimmer gehn, aber ein kleines Lachen des Fräulein Montag, das er hinter sich aus dem Eßzimmer hörte, brachte ihn auf den Gedanken, daß er vielleicht beiden, dem Hauptmann wie Fräulein Montag eine Überraschung bereiten könnte. Er sah sich um und horchte, ob aus irgendeinem der umliegenden Zimmer eine Störung zu erwarten wäre, es war überall still, nur die Unterhaltung aus dem Eßzimmer war zu hören und aus dem Gang, der zur Küche führte, die Stimme der Frau Grubach. Die Gelegenheit schien günstig, K. gieng zur Tür von Fräulein Bürstners Zimmer und klopfte leise. Da sich nichts rührte, klopfte er nochmals, aber es erfolgte noch immer keine Antwort. Schlief sie? Oder war sie wirklich unwohl? Oder verleugnete sie sich nur deshalb, weil sie ahnte, daß es nur K. sein konnte, der so leise klopfte? K. nahm an, daß sie sich verleugne und klopfte stärker, öffnete schließlich, da das Klopfen keinen Erfolg hatte, vorsichtig und nicht ohne das Gefühl, etwas unrechtes und überdies nutzloses zu tun, die Tür. Im Zimmer war niemand. Es erinnerte übrigens kaum mehr an das Zimmer wie es K. gekannt hatte. An der Wand waren nun zwei Betten hintereinander aufgestellt, drei Sessel in der Nähe der Tür waren mit Kleidern und Wäsche überhäuft, ein Schrank stand offen. Fräulein Bürstner war wahrscheinlich fortgegangen, während Fräulein Montag im Eßzimmer auf K. eingeredet hatte. K. war davon nicht sehr bestürzt, er hatte kaum mehr erwartet Fräulein Bürstner so leicht zu treffen, er hatte diesen Versuch fast nur aus Trotz gegen Fräulein Montag gemacht. Umso peinlicher war es ihm aber, als er während er die Tür wieder schloß, in der offenen Tür des Eßzimmers Fräulein Montag und den Hauptmann sich unterhalten sah. Sie standen dort vielleicht schon seitdem K. die Tür geöffnet hatte, sie vermieden jeden Anschein als ob sie K. etwa beobachteten, sie unterhielten sich leise und verfolgten K.’s Bewegungen mit den Blicken nur so wie man während eines Gespräches zerstreut umherblickt. Aber auf K. lagen diese Blicke doch schwer, er beeilte sich an der Wand entlang in sein Zimmer zu kommen.
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Franz Kafka Eine Biographie

Bild von Franz Kafka, Quelle wikipedia.de

Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 in Prag geboren. Seine Eltern waren Hermann Kafka (*1852 + 1931) und Julie Kafka, geborene Löwy (*1856 + 1934). Beide Elternteile kamen aus jüdischen Familien. Sie führten eine sogenannten Galanterieladen, in der sie modische Accessoires und andere kleine Dinge verkauften. Franz hatte zwei Brüder Heinrich und Georg, die im Kleinkindalter starben. Weiterhin hatte er drei Schwestern: Gabriele (*1889 +1941?), Valerie (*1890 +1942?) und Ottilie (*1892 +1943?) Die Schwestern wurden später deportiert und kamen in Ghettos oder in Konzentrationslagern um Leben. Die Kinder wurden durch das häufig wechselnde durchgehend weibliche Personal aufgezogen. Franz und seine Familie gehörten zu den 10 Prozent der Bewohner Prags an, für die Deutsch die Muttersprache war. Auch sprach er, wie seine Eltern, Tschechisch.



Er besuchte von von 1889 bis 1893 die Deutsche Knabenschule in Prag und wechselte dann auf das Humanistische Staatsgymnasium in der Altstadt. Sein Vater hatte diese Schule ausgesucht. Dies tat er, da die Unterrichtssprache Deutsch war und weil sich sein Geschäft im selben Gebäude befand.
Mit Literatur beschäftigte sich Kafka schon seit seiner Jugend. Von den Werken aus dieser Zeit fehlt jede Spur und gelten daher als verloren. Es wird davon ausgegangen, dass er sie selbst vernichtet hat. Dies gilt auch für seine Tagebücher.

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An dieser Schule fand er auch seine frühesten Freunde. Dies waren Rudolf Illowy, Ewald Felix Pribram, Oskar Pollak, Paul Kisch und Hugo Bergmann. Mit Oskar war noch bis zur Studienzeit befreundet. Rudolf Illowy musste das Gymnasium schon 1898 aus politischen Gründen verlassen. Er war Anhänger des Sozialismus. Auch Kafka begann 1899 sich für dies Ideologie zu interessieren und trug als Zeichen seiner Überzeugung weiter die Rote Nelke zur Schau. 1901 legte er die Matura (Reifeprüfung) mit der Note „Befriedigend“ ab. Danach verbrachte er einige Zeit mit seinem Onkel Siegfried Löwy und begleitete ihn auf seinen Reisen nach Norderney und Helgoland. Den Charakter seines Onkels ließ er später in seinem Werk „Der Landarzt“ einfließen. Überhaupt finden sich viele Verwandte mütterlicherseits in seinen Schriften wieder. Franz Kafka versuchte so gut wie möglich, nach den Wünschen seines, von ihm empfundenen, despotischen Vaters zu leben. Dieses Verhältnis und Schicksal wurde in vielen seiner Werke behandelt. Dabei blieb die Mutter im Hintergrund.

Von 1901 bis 1906 studierte er an der Karl-Ferdinands-Universität in Prag. Allerdings wechselte er mehrfach das Studienfach. Er begann mit Chemie, dann folgte Jura. Hiernach folgte ein Wechsel zu Germanistik und Kunstgeschichte. Schließlich nahm er das Studium der Rechtswissenschaften wieder auf. Nach fünf Jahren machte er dort seinen Abschluss (Promotion) und begann ein einjähriges Rechtspraktikum am Landes- und Strafgericht.
Vom Oktober 1907 bis Juli 1908 war Kafka bei privaten Versicherungsgesellschaft angestellt. Von 1908 bis 1922 arbeitete er für die „Arbeiter-Unfall-Versicherungsanstalt für das Königreich Böhmen“. In diesem Beruf benötigte er ein sehr genaues Wissen über Produktionsmethoden in der Industrie und deren Technik. Kafka begann seine Karriere in der Unfallabteilung und wechselte dann in die versicherungstechnische Abteilung. Durch diese Tätigkeit nahm er die Arbeitsbedingungen der Arbeiter aus nächster Nähe wahr. Es gab so gut wie keinen Arbeitsschutz und jede Unachtsamkeit an den Maschinen konnte bereits schwere gesundheitliche Schäden oder auch oft den Tod zur Folge haben. So haben einige der Unfallverhütungsvorschriften ihre Wurzeln in Vorschlägen von Franz Kafka. Diese Zustände ließen ihn vor allem bei Demonstrationen mit den Arbeitern sympathisieren und trug als Zeichen dir rote Nelke im Knopfloch.
Er stieg 1910 weiter auf und hatte die Stellung eines Konzipist (Projektleiter) und besuchte hierzu Vorlesungen über Mechanische Technologie. Zu seine Aufgaben gehörte es auch alle fünf Jahre Bescheid an die Betriebe zu schicken, die dann in Gefahrenklassen unterteilt wurden.
Des weiteren wurde er in den Jahren zwischen 1908 bis 1916 auf einigen Dienstreisen nach Nordböhmen geschickt. Hier hielt er Referate vor Unternehmern und hatte Gerichtstermine. Durch diese Tätigkeiten schrieb auch Beiträge für die Rechenschaftsberichte der Versicherungsanstalt die jährlich erschienen. Mit seiner Auffassungsgabe und seinem Verständnis erhielt er vier Beförderungen, die letzte 1922 zum Obersekretär.
Privat hingegen war mit seinem Beruf unzufrieden. Er empfand das Büro als drückende Belastung deren Taktgeber die Uhr war. Erlösung gab es erst mit dem Dienstschluss. Wörtlich schrieb er: „ Mein Dienst ist lächerlich und kläglich leicht...“ und etwas weiter: „...ich weiß nicht wofür ich das Geld bekomme.“
Auch in der Familie verspürte Kafka einen gewissen Erwartungsdruck, da er sich auch in den Geschäften der Eltern betätigte. Zudem Führte sein Schwager seit 1911 ein Asbestwerk, an dem Kafka stiller Teilhaber war. Bei den Angestellten und Arbeitern war er beliebt, da er sich für sie menschlich interessierte. Sein Umgang mit ihnen war ruhig und er setzte sich für sie ein während sein Vater sie von oben herab behandelte.
Während des I. Weltkrieges wurde er von der Versicherung vor der Einberufung geschützt. Im Gegenzug war er für die Rehabilitation der Schwerverwundeten zuständig. Im Jahr 1917 erkrankte er an Lungentuberkulose. Seine Bitte um Pensionierung wurde abgelehnt. Hinzu kam, dass er 1918 na der Spanischen Grippe und anschließend an einer Lungenentzündung erkrankte. Durch diese Krankheiten geschwächt verschlechterte sich sein Gesundheitszustands zusehends. 1922 wurde er nun doch pensioniert. Schließlich wurde 1923 Kehlkopftuberkulose bei ihm diagnostiziert. Er verbrachte die restliche Zeit seines Lebens in mehreren Sanatorien und starb am 3 Juni 1924.


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Kafka hatte aber nicht nur eine schwierige Beziehung zu seinem Vater, auch mit Frauen konnte er zeitlebens keine feste Beziehung aufbauen. Seine erste Beziehung währte nur den Sommer 1907 mit Hedewig Therese Weiler. 1912 lernte Felice Bauer bei seinem einzigen engen Freund Max Brod kennen. Nach zwei Jahren, Anfang Juni 1914 verlobte er sich mit ihr. Nur sechs Wochen später löste er diese wieder. In diesen zwei Jahren schrieb er etwa 300 Briefe an sie und traf sie sechs mal. In einem dieser Briefe beschreibt er, wie er die Nächte hindurch schreiben will, ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit. Doch eines zeigten seine Briefe : Er war ein sensibler Mensch. Im weiteren Lauf der Jahre verlobte er sich noch zweimal. Zunächst noch einmal mit Felice Bauer 1917 und 1919 mit Julie Wohryzek, die er beide wieder löste. 1920 lernte er Milena Jesenská kennen, doch auch diese Beziehung löste er wieder. Die letzte Verbindung, die er einging und auch durchaus eheähnlich war, hatte er mit Dora Diamant im Jahr 1923. Diese Verbindung hielt bis zu seinem Tod.


Wie erwähnt, war Max Brod der einzig enge Freund von Franz Kafka. Kafka bat Brod, nach seinem Tod alle Handschriften und Tagebücher zu vernichten. Nachdem Kafka verstorben war, zögerte Max Brod lange und entschied sich dem Wunsch seines Freundes nicht nachzukommen. Stattdessen veröffentlichte er einige von ihnen bzw. gab sie kurz vor seinem Tod weiter.

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Der stilistische Schreibweise von Kafka ist schwer zu erklären. Einfluss hierauf hatten zum einem das schwierige Verhältnis zu seinem von ihm empfundenen herrschsüchtigen Vater. Über das Verhältnis zur Mutter ist nichts weiter bekannt. Doch auch zu Frauen hatte er ein gestörtes Verhältnis. Auch hier ging er, mit Ausnahme seiner letzten Beziehung, immer nach demselben Muster vor: Annäherung, alles in Frage stellen, Rückzug. Auch dieses Verhalten spiegelt sich teilweise in seinen Schriften wieder. Ein Beispiel wäre im Werk „Der Prozess“ mit Fräulein Elsa. Des weiteren steht in seinen Werken zum einen der Drang nach Freiheit, die er selbst so nicht hatte, und zum anderem eine unbekannte Gewalt oder Macht, die alles bürokratisch beherrscht wie in „Das Schloss“ oder „Der Prozess“. Die Freiheit die er suchte, lag in seinem Sinnen dem schon erwähnten Durchschreiben der Nächte ohne Rücksicht auf sich selbst. Doch da dies nicht möglich war, arbeitete er bei der Versicherungsanstalt und schrieb nachts. Auch wurde seine Sehnsucht nach Freiheit durch die von ihm geleistete, und vor allem erwartete, Mitarbeit im elterlichen Geschäft und später auch als Teilhaber des Werkes seines Schwagers beschnitten. Durch diesen Zustand flossen den Romanfiguren von Kafka Charakterzüge und Verhaltensweisen seiner Verwandtschaft mit ein oder spiegelten sie wieder. Die Übertreibungen in seinen Werken übernahm er aus dem aufkommenden Kino und den Filmen dieser Zeit. Doch wie schon erwähnt, zeigen seine Briefe, dass er ein sensibler Mensch war und mit seinen Lebensumständen nur schwer zurechtkam. Für ihn bedeutete Schreiben eine Art Befreiung und Flucht vor der Realität ließ die vorkommende Absurdität der Realität in seine Werke einfließen.
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1343 Wörter 7651 Zeichen ohne Leerzeichen 9007 Zeichen mit Leerzeichen 88 Sätze 15.3 Wörter pro Satz im Durchschnitt

Biografische Interpretation

Um zu verstehen warum die biografische Interpreation so populär ist muss man sich Kafkas Biografie vor Augen führen. Er hatte es nie leicht, litt sein Leben lang unter seinem strengen, autoriäten Vater.  Seine Gefühle diesem Mann gegenüber hat er im Brief an den Vater zum Ausdruck gebracht. Der Prozess kann besonders als autobiografisches Werk gelesen werden, weil Kafka in ihm viel von sich und seinem Leben aufgearbeitet hat. Sein Vater kommt aus einfachen Verhältnissen und hat sich als Sohn eines Schlachters emporgearbeitet zu einem erfolgreichen Kaufmann.


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--> Die Gemeinsamkeiten zwischen Leben und Werk finden sich schon auf sehr einfacher Ebene. Seine Initialien Josef K. stehen auch stellvertretend für K.= Kafka. Franz Kafka arbeitet als Mitarbeiter in einer Versicherung, eine Branche die den Banken sehr ähnlich ist.
Er beginnt im August 1914 mit dem Prozeß, in ihm arbeitet er viele innere und äußere Konflikte auf. Zu diesem Zeitpunkt war er 31 Jahre alt.

Der 30. Ehrentag ist nicht nur im Leben des Franz Kafka ein wichtiges Datum. Auch Josef K. erlebt hier einen wichtigen Wendepunkt.

Am Vorabend seines 31. Geburtstages entlobt er sich mit Felice Bauer, hier lässt der seinen Helden Josef K. sterben. Er fährt zu ihr und hat eine folgenschwere Aussprache in ihrem Hotelzimmer, fast so wie die Untersuchung in dem Zimmer der Frau Bürstner in Josef K.´s Pension.

Im Folgenden führt Kafka einen Prozess mit sich selbst, verurteilt sich und fühlt sich schuldig. Er hat auch seiner Familie gegenüber große Schuldgefühle, da er Felice Bauer bereits schon einmal heiraten wollte. Diese Schuld, dieser innere Prozess, findet sich auch im fragementarischen Werk wieder-in der Proceß ist das zentrale Thema schuldig sein ohne etwas getan zu haben( Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet.).

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 Auch von den Grundthemen des Prozess - Angst, Unklarheit und Schuld kann man auf Lebenswirklichkeiten des Franz Kafka stoßen. Betrachtet man eine Stelle aus dem Brief an seinen Vater, so werden die Parallelen zwischen dem Leben und Leiden Kafkas und dem Lebensweg des Josef K. deutlich. 
Wird er wirklich gehenkt, dann ist er tot und es ist alles vorüber. Wenn er aber alle Vorbereitungen zum Gehenktwerden miterleben muß und erst wenn ihm die Schlinge vor dem Gesicht hängt, von seiner Begnadigung erfährt, so kann er sein Leben lang daran zu leiden haben.
 Ähnlich wie Franz Kafka geht es ja auch dem Hauptcharakter Josef K.. Er stellt bald fest, dass es ein Ende des Prozess nicht geben wird, nur eine Verschleppung oder einen scheinbaren Freispruch. Beides kommt einem lebenslangen Leiden gleich. Josef K. lebt, genau wie Franz Kafka in seiner Kindheit, in einem Gefühl permanenter, subtiler Bedrohung ( Josef K. durch das Gericht und den Prozess, Franz Kafka durch den übermächtigen Vater), ohne zu wissen was sie getan haben, ohne sich einer Schuld bewusst zu sein, ohne Einfluss nehmen zu können auf die Ereignisse und ohne zu wissen wann es zu einem Zugriff, zu einer Eskalation kommt.


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Es heißt im  Brief an seinen Vater weiter:
Überdies sammelte sich aus diesen vielen Malen, wo ich Deiner deutlich gezeigten Meinung nach Prügel verdient hätte, ihnen aber aus Deiner Gnade noch knapp entgangen war, wieder nur ein großes Schuldbewußtsein an. Von allen Seiten her kam ich in Deine Schuld.
 Das Thema Schuld und Gewaltandrohung findet sich im Prozess als zentrales Thema wieder.


In seinen Zeiten des Berufsanfanges war Kafka ein sehr lebendiger, lebensfroher Mensch, der einen regen Kontakt zu Damenwelt unterhielt. Er hielt sich oft in Varietes und Lokalen, in Kinos und Bars auf  .
Diese sexuelle Unstetigkeit, dieses Bild von Frauen zeigt er auch in den weiblichen Figuren des Romans. Sie sind einerseits helfende Charaktäre, auf der anderen Seite Lustobjekte ( Fräulein Bürstner, die Frau des Gerichtsdieners, Leni).

 Franz Kafka war fasziniert vom Autor Gustave Flaubert, der von 1821 - 1880 besessen an jedem einzelnen seiner Worte feilte. Eine Eigenschaft, die sich auch in Kafkas Werk findet. Niemand hat so die tiefe Mehrdeutigkeit von Worten ausgelotet wie Franz Kafka, der mehrfache Schriftsinn ( siehe F. Schirrmacher: Kafkas Sätze, FAZ)   ist. Somit ist selbst der Stil von Der Proceß ein autobiografisches Element.


 Kafka begann mit dem Schreiben im Jahre 1903, vier Jahre später wurde er Jurist. Schicksalshaft war der Beginn seiner Beziehung mit Felice Bauer im Jahre 1912. Bevor er mit dem Schreiben von DER PROCEß begann, schrieb er seinen Roman Amerika, der ebenfalls fragmentarisch blieb. Als Keim von der Prozess gilt eine Tagebuchnotiz Kafkas vom 29. Juli 1914. Das Schreiben des Buches kann man in zwei Phasen gliedern, die erste reichte vom August bis Oktober ^1914, die zweite Phase , die Phase der Schreibhemmung, bis zum Januar 1915. Diese Schreibblockade schlägt sich auch im Text nieder. Josef K. Beschreibt seinen Schreibprozess der Eingabe als „eine fast endlose Arbeit“. Genau so muss sich das Erschaffen von der Prozess für Kafka selbst angefühlt haben.

An Kafkas Person scheiden sich die Geister, er war genial und hatte zahlreiche Gesichter
Er war nicht nur der sachliche Jurist , er war auch ein komplizierter Liebhaber ( siehe die Beziehung zu Felice Bauer ), er war der reflelktierte Tagebuchschreiber und das Opfer seiner Gefühle ( Brief an den Vater), er war der brillante Briefeschreiber und ein Mensch voller Widersprüche.

Sein Gesamtwerk umfasst wenige Romane, die meisten davon in Fragmenten, zahlreiche Tagebücher und Briefe und Prosa Werke. Am bekanntesten aus der Gattung Briefe ist der Brief an seinen Vater, den er jedoch nie abschickte. Auch die Briefe mit Felice Bauer füllen ganze Bücher, immerhin schrieb er fünf Jahr mit ihr.

Felice Bauer kann als die wichtigste Frau gesehen werden, er schreib ihrlange und schöne Briefe,doch als es ernst werden soll mit ihr da zieht er sich zurück und löst die Verlobung.
1913fährt er nach Riva und hat dort eine Affäre mit einer Schweizerin. In dieser Zeit versucht die Freundin Greta Bloch zwischen den beiden zu vermitteln. So kann da Fragment B.`s Freundin als Biografischer Aspekt gesehen werden.

In der Zeit mit Felice Bauer entstand nicht nur der Prozess, sondern auch die Verwandlung. Insgesamt verfasste Kafka drei große Romanfragmente, der Verschollene ( Amerika) und das Schloss.
Der Held in der Verschollene hat ähnliche Lebensumstände wie der Held in der Prozess. Beide sehen sich einer undurchsichtigen Bürokratie entgegen. Beide leben in einer solchen Berufswelt.


NAVIGATION

Verhaftung  
Gesprächmit Frau Grubach Dann Fräulein Bürstner
ErsteUntersuchung
Imleeren Sitzungssall der Student die Kanzleien
 DerPrügler
DerOnkel / Leni
Advokat– Fabrikant – Maler
KaufmannBlock und die Kündigung des Advokaten
ImDom
Ende
 Fragmente
B.´sFreundin

Staatsanwalt
ZuElsa
Kampf mit dem Direktor Stellvertreter
Das Haus
Fahrt zur Mutter
 Psychologische Modelle
Jung,C.G.
Freud

Die Personen
JosefK.

 FrauGrubach
FräuleinBürstner
DieFrau des Gerichtsdieners
Advokat Huld
Leni
OnkelAlbert K./Karl K.
Erna
Titorelli
KaufmannBlock
Gefängniskaplan
Direktor-Stellvertreter
Direktor
Staatsanwalt Hasterer
Der Prügler
Die Vollstrecker
Das Gericht
 
Interpretationen

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