Freud Ich- Es- Über Ich

Arbeitsaufträge

1. Erkläre warum das Modell der Psyche das Menschenbild revolutioniert hat
2. Erstelle eine Karteikarte für das Modell
3. Erkläre die Begriffe ICH, ES, ÜBER ICH
4. Wo in der Proceß findet man Darstellungen des ES?
5. Durch was wird im Proceß  das ÜBER ICH symbolisiert?
6. Was können Sie über das Thema Schuld sagen? Zum Einen im Bezug auf das Buch von Kafka, zum Anderen bezüglich des Modells?
7. Wenn die Seele ein Haus wäre, wo in unserem Modell wäre der Keller? Wo sitzt in Kafkas Werk das Gericht? Im Keller oder im Dachgeschoss?

Zum besseren Verständnis von diesem Interpretationsansatz habe ich für Euch einmal die Modell Ansichten von Freud gebaut.
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Hintergründe des Modells

Dieses Modell stammt von Sigmund Freud, dem Begründer der Psychoanalyse. Er hat es als Nachfolger seiner ersten Topik Unbewußtes-Vorbewusstes-Bewusstes erdacht. Es enthält, wie die erste Topik, drei Glieder. Erstmals taucht das ÜBER ICH- ICH - ES Modell im Jahr 1923 auf ( Der Proceß entstand 1914-1915 und wurde 1925 veröffentlicht ). Zu lesen im Original ist es in : Sigmund Freud: Das Ich und das Es (1923), in: Studienausgabe, Bd. III: Psychologie des Unbewußten, Frankfurt am Main: Fischer 1975, ISBN 3-10-822723-8


Warum ist dieses Modell wichtig?

Zum Einen war Freud der erste Mensch, der sich dokumentiert in dieser Form mit der menschlichen Seele auseinander gesetzt hat, zum Anderen liefert die Einteilung in jeder Weise Erklärungsbeispiele für das Entstehen vieler Störungsbilder und Krankheiten. Wie alles in der Geisteswissenschaft handelt es sich hierbei um ein Modell, das auch in veränderter Form oder komplett umgedacht genau so richtig sein kann. Entscheidend war, dass es eine Denkvorlage liefert.
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Die Einteilung in verschiedene Störungsbilder, das Erkennen von Zusammenhängen und das Benennen von heute selbstverständlichen und allgemein gebräuchlichen Dingen ( Unbewußtes, Abwehrmechanismen, Neurose, Trieb, etc.) kam einer Revolution gleich und veränderte bis heute das Denken des Menschens. Auch wenn viele diese Modelle als überholt ansehen ist es doch Freud zu verdanken, dass Psyche und Geist, Seele und Krankheit denkbar wurden.
Es entstand zudem genau in jener Zeit, in der auch das Werk von Kafka entstand, welches wir hier besprechen.

Doch wichtiger für ist ist noch die Frage:

Warum ist es für uns, wenn wir Kafka lesen, wichtig?

--> Der Proceß spielt in einer düsteren, einer schwer durchschaubaren Welt. Vieles in diesem Werk ist nicht logisch, meist entzieht sich ein Großteil unserem klassischen, naturwissenschaftlich geprägtem Verstand. Dennoch müssen wir diese Werk irgendwie "packen" können.
Ein häufig verwendeter Deutungsansatz ist es, biografisch zu interpretieren, sich also an Kafkas eigener Geschichte und seinen eigenen Leiden zu orientieren. Das ist durchaus denkbar und dankbar.

Ein anderer anerkannter Ansatz ist es sich Kafkas Schaffen psychologisch zu nähern. Und um diesen Ansatz verfolgen zu können, dafür brauchen wir jene Modelle.
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Wofür steht das ICH-ES-Über ICH

Er ging davon aus, dass das ICH das ist was einen Menschen ausmacht. Ich Stärke schützt von Krankheiten, erzeugt Ruhe und Menschen, die in sich Ruhen haben ein starkes Ich. In unserem Leben ist das ICH permanenten Anforderungen ausgesetzt. Das ICH ist der Teil unserer Psyche, den wir bewusst wahrnehmen. Und doch macht das ICH nur einen relativ kleinen Teil unseres Seelenlebens aus. Das Wahrnehmen des eigenen Körpers, das Erkennen vom eigenen Willen und alles was unter Selbstbewusstsein fällt ( nicht zu verwechseln mit Selbstwertgefühl!!!!) gehört zum ICH.

Sich seiner Selbst bewußt sein, das ist ICH.

Das ES steht stellvertretend für unsere Triebe, es steht für die Sexualität und andere überbordende Bedürfnisse, die "animalischen" Charakter haben. In jedem von uns steckt ein ES. Die Aufgabe vom ICH ist es, das ES in Zaum zu halten. Das Wesem vom ES ist es nach LUST zu STREBEN und Unlust zu vermeiden. Das ES sind angeborene Triebe, wie der Trieb nach Fortpflanzung. Das meiste dieses Teiles läuft in unserem Unterbewußtsein ab.
Im Über Ich werden Gebote und Verbote an das Ich vermittelt.  Es ist das interne schlechte Gewissen, die Stimme der Eltern und Lehrer, die Autorität die sagt: Das darfst Du nicht!
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Ein Beispiel für dieses Strukturmodell von der menschlichen Psyche

Ein praktisches, sehr basales Beispiel: Nehmen wir an I und T müssen für ihr ABI LERNEN. Sie wissen (ICH) das es von ihnen ausdrücklich gewünscht wird gut abzuschließen und möglichst stressfrei in die Abizeit zu starten. Lehrer, Nachhilfe, Eltern und Freunde (mit Abitur) drängen sie immer wieder zum rechtzeitigen Anfangen, zum Lernen und dazu gute Noten zu schreiben (ÜBER ICH). Aber eigentlich haben sie keine Lust und würden viel lieber Fernsehen und Naschen und lange schlafen ( ES ).

Beim gesunden ICH

Wenn wir gesund sind, dann ist es für das ICH möglich die sich widersprechenden Anforderungen vom ES und ÜBER ICH zu moderieren. Oftmals will das ES genau das Gegenteil vom ÜBER ICH.  In unserem Beispiel möchte das Über Ich lernen, um den Anforderungen zu genügen, während das ES lieber seinen Lüsten nachgeben möchte. Das ICH muss jetzt die Bedürfnisse von beiden Teilen seiner Psyche moderieren, also entscheiden, dass nach dem Lernen gechillt wird ( im idealen Fall).

Neurose und Wahn

Wendet man das Modell von der dreigliedrigen Psyche auf Störungen und Krankheiten an, so kann man sich viele Dinge erklären.

Während bei einer Neurose (Ängste und Zwänge ), das Ich nur geschwächt ist - ist es beim Wahn zeitweilig oder permanent aufgelöst. Das Ich kann , bei einer Neurose, die Balance zwischen Über Ich und ES nur schwer halten, es ist geschwächt.



Hausaufgabe von R.S.
Fertigen Sie ein Schaubild an, in dem Sie die Beziehungen zwischen Es-Ich-Über Ich, der Außenwelt, sowie dem Bewußtsein und dem Unbewußten deutlich werden.

Links zum Ansehen

http://projekt.gutenberg.de/autor/182

http://de.wikipedia.org/wiki/Strukturmodell_der_Psyche

http://www.pm-magazin.de/a/das-psychische-dreieck-ich-es-%C3%BCber-ich-die-entdeckung-des-%C2%BBdunklen-kontinents%C2%AB


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Bezug zu anderen Kafka Texten

In der Strafkolonie

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